Chin World
  Augen auf beim Chinchilla Kauf
 
Vor dem Kauf
Die Entscheidung, Chinchillas anzuschaffen, sollte reiflich überlegt sein. Schließlich können die possierlichen Nager bis zu 20 Jahre alt werden und stellen einige Anforderungen an ihre Halter. Nur wenn man sich im Vorfeld umfassend informiert hat kann man entscheiden, ob sich die Haltung von Chinchillas problemlos in das eigene Leben integrieren lässt, oder ob man den Bedürfnissen eines anderen Haustieres vielleicht besser gerecht werden kann.
Bevor Sie sich ein Chinchilla kaufen, sollten Sie Folgendes berücksichtigen:
Ein Chinchilla produziert zwar keine Hautöle oder Fette und säubert sich selten mit Speichel, so wie Katzen und verursacht daher kaum allergische Reaktionen. Jedoch benötigen Chinchillas Streu, Heu und spezielles Badegranulat (Attapulgus), welches für sie lebensnotwendig ist. Eine Allergie der menschlichen Familienmitglieder gegen diese Dinge sollte daher wenn möglich vor der Anschaffung ausgeschlossen werden. Außerdem sind Chinchillas keine Einzelgänger – sie sollten mindestens zu zweit gehalten werden! Chinchillas können im Idealfall, also bei guter Haltung und Fütterung bis zu 20 Jahre alt werden. Ob man so lange Zeit für ein Tier sorgen möchte und kann, sollte sehr genau überlegt werden.
Chinchillas sind dämmerungs- und nachtaktiv, was bedeutet, dass sie tagsüber schlafen. Diese Ruhezeit benötigen sie unbedingt, um nicht unter Stress zu stehen und davon eventuell krank zu werden. Schon deshalb sind Chinchillas nicht als Haustiere für Kinder geeignet. Muss der kleine Tierfreund ins Bett werden die Chinchillas erst richtig wach. Da Chinchillas während ihrer Aktivitätsphase durchaus Krach machen, gehört ein Chinchillakäfig nicht ins Schlafzimmer und schon gar nicht in ein Kinderzimmer. Andererseits können gerade Berufstätige viel Freude an Chinchillas haben, denn tagsüber haben die Tiere ihre Ruhe und nach der Arbeit kann sich der Halter noch lange mit seinen bepelzten Freunden beschäftigen. Den größten Spaß haben Chinchillas (und ihre Halter) beim Freilauf – da ist nichts vor ihnen sicher, denn Chinchillas können aus dem Stand gut über einen Meter hoch springen und sehr schnell laufen. Vieles wird mit einem so genannten „Probebiss“ auf Essbarkeit überprüft – hier lauert eine große Gefahr, da Chinchillas einen empfindlichen Darm haben. Angeknabberte Stromkabel, Pflanzen oder Tapete sind für die Tiere lebensgefährlich, daher sollte man Chinchillas beim Auslauf immer beaufsichtigen!

Schon vor dem Kauf sollte man sich Gedanken über eine kompetente Urlaubsbetreuung machen. Chinchillas reagieren empfindlich auf einen Umgebungswechsel, deshalb ist es vorzuziehen, die Tiere in ihrem gewohnten Umfeld versorgen zu lassen. Chinchillas sind wasserscheu und sollten unter keinen Umständen nass werden. Die Luft im Chinchilla-Zimmer sollte trocken und nicht zu warm (maximal 25 Grad) sein.

Was Chinchillas absolut nicht mögen:

• tagsüber permanent im Schlaf gestört zu werden
• hastig gegriffen und eng gekuschelt zu werden. Das Chinchilla kommt zum Menschen und zeigt damit seine Zuneigung. Dies sollten auch die Kinder in der Familie verstehen.
• falsches Futter, auch wenn es mit Freude verspeist wird -> endet mit Verstopfung oder Durchfall und kann tödlich ausgehen.
• Falscher Sand -> zerstört und verfilzt das Fell.
Chinchillas sind etwas Besonderes und keine Kuscheltiere wie manche Meerschweinchen oder Kaninchen. Sie sind eigenwillig und wollen nicht gekuschelt oder viel gestreichelt werden. Daher sind sie weniger für kleine Kinder geeignet, die solches von einem Tier erwarten.

Kaufcheckliste
Einige Dinge sollten Sie auf jeden Fall beim Kauf beachten, damit Sie keine Enttäuschung erleben, wenn Sie ihr Tier stolz in sein neues Zuhause einführen. Dafür haben wir hier eine
kleine Kaufcheckliste erstellt.
• Nehmen Sie am besten eine fachkundige Person mit, die sie beim Kauf unterstützt. Wichtig ist dies auch, wenn Sie Farbmutationen kaufen möchten, da es dort durch Unwissenheit zu Enttäuschungen kommen kann, beispielsweise wenn sich das als „Saphir“ gekaufte Tier, später als helles Standard entpuppt.
• Augen, Nase und Po sollten sauber sein und nicht verklebt.
• Die Zähne können bis zur 16. Lebenswoche weißlich sein, danach sollte sich eine gelbliche bis orange -bräunliche Färbung einstellen. Das Tier sollte nicht sabbern (Hinweis auf Zahnanomalie).
• Das Fell sollte keine Löcher haben und trocken sowie flauschig -weich sein.
• Jungtiere bis zu einem halben Jahr haben keine Schuppen an Ohren oder anderen Körperstellen. Schuppenbildung an Nase, Ohren und Schwanzwurzel kann auf Erkrankungen hinweisen
• Das Tier sollte sich normal fortbewegen (kein Humpeln) und verhalten (keine Apathie, kein Stereotyp). Deshalb am Besten die Tiere in den Abendstunden anschauen, denn nur dann zeigen sie ihr ganzes Verhaltensspektrum.
• Kontrollieren Sie das Chinchilla auf Schwellungen und Wunden.
• Das Geschlechtsteil sollte nicht stark gerötet sein (eine Entzündung kann vorliegen).
• Käfigeinrichtung beim Verkäufer: Es dürfen keine Algen im Trinkwasser sein (braune oder grüne Ablagerungen), im Käfig darf es zwar eine Feuchtecke und auch Köttel geben - achten Sie auf die Form und Größe dieser – doch der Gesamteindruck sollte stimmen. Wenn der Lebensraum des Tieres in keinem guten Zustand ist, ist oft auch das Chinchilla nicht gesund.
• Lassen Sie sich auf jeden Fall vom Vorbesitzer das gewohnte Futter mitgeben, nur so kann das Tier schonend auf anderes Futter umgestellt werden.

Wo bekommt man Chinchillas?
Hobbyzüchter: Die beste Anlaufstelle zum Kauf von Chinchillas, ist sicher der liebevolle Hobbyzüchter in der Region. Dort bekommt man neben gesunden Tieren verschiedener Farben, auch viele hilfreiche Informationen rund um das Chinchilla. Man kann sich die artgerechte Haltung anschauen und die Tiere in ihrem gewohnten Umfeld lange beobachten. Fast alle Hobbyzüchter stehen dem Käufer ein ganzes Chinchillaleben lang bei Fragen und Problemen zur Verfügung. Gerade wenn schon ein Tier vorhanden ist und ein neuer Partner vergesellschaftet werden soll, bietet sich der Besuch bei einem Hobbyzüchter (am Besten zusammen mit dem eigenen Tier) an. Ein guter Züchter hilft gerne bei der Vergesellschaftung und sieht manchmal schon beim ersten Kontakt, ob sich die Tiere sympathisch sind. Kontakt zu Chinchilla-Hobbyzüchtern kann man über das Internet knüpfen. Auch die IG Chinchilla hilft gerne bei der Kontaktaufnahme. Auch Tierärzte können manchmal bei der Suche nach einem Züchter helfen.

Zoogeschäft: Natürlich kann man seine Chinchillas auch in einem Zoogeschäft kaufen. Allerdings sind dort meist nur wenige Farben zu erhalten. Im Zoogeschäft bekommt man keinen Stammbaum oder Abstammungsnachweis zu den Tieren. Man muss sich bei Alters– und Farbangaben immer auf den Verkäufer verlassen. Für die Zucht eignen sich deshalb Zoohandlungstiere in keinem Fall. Schlecht gehaltene Chinchillas in einem Zoogeschäft sollte man auch nicht aus Mitleid „befreien“. Merkt der Zoohändler, dass er so Geld verdienen kann, steht bald wieder das nächste unter denselben Umständen zum Verkauf. Die Beratung und Betreuung im Zoogeschäft ist nicht mit der Beratung beim Züchter zu vergleichen. Diese sind meist nur der Mittler zwischen Züchter/Großhändler und dem Heimtierhalter.
Pelztierzüchter: Wer daran denkt eine Zucht aufzubauen oder ganz seltene Farben sucht, wird meist bei einem Pelztierzüchter oder Großzüchter fündig. Dort ist die Auswahl natürlich riesig, die Haltung aber für den Hobbyhalter manchmal zunächst gewöhnungsbedürftig. Kontakte zu Großzüchtern kann man am Besten auf einer InfoMesse oder einer Chinchillaschau knüpfen.

Tierheim:
Bedauerlicherweise finden sich immer mehr Chinchillas auch in Tierheimen wieder. Solchen Tieren kann man ein schönes Zuhause geben. Doch sollte man, vor allem wenn man noch mehr Tiere hat, unbedingt eine Quarantäne einhalten und den Kot der Tiere beim Tierarzt untersuchen lassen. Oft ist das Alter und die Vorgeschichte der Chinchillas nicht bekannt, wenn man mit diesen Nachteilen leben kann, spricht nichts dagegen Chinchillas aus dem Tierheim bei sich aufzunehmen. Viele Tierheimtiere erweisen sich sogar als äußerst dankbare Mitbewohner. Von Privat: Oft findet man in Anzeigenheften oder auch im Internet Notfalltiere von privat oder von Haltern die aus verschiedenen Gründen ihre Tiere abgeben müssen. Auch hier kann man seine künftigen Chinchillas finden.

 
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